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  workshop "Normen in der Praxis - Praktiken der Norm.
Interdisziplinäre, soziale und Gender-Perspektiven
"


vom 15. bis 18. Mai 2003
an der Abteilung Wissenschaft und Kulturanalyse Arbeitsbereich Historische Anthropologie am iff in Kooperation mit dem Verein für Kulturwissenschaft und Kulturanalyse

Organisation: Gudrun Hopf, Angelika Klampfl und Margareth Lanzinger
Moderation: Gert Dressel und Nikola Langreiter
gefördert vom bm:bwk und vom Frauenbüro der Stadt Wien, MA 57
Idee und Konzeption gehen auf das vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank geförderte Projekt "Normen in der Praxis - Praktiken der Norm. Norm und Lebenswelt aus historisch-anthropologischer Perspektive" zurück (Laufzeit April 2001 bis Januar 2003).

Der Workshop begann mit einem informellen Auftakt am Abend des 15. Mai, im Sinne eines warming up. Daran schlossen zweieinhalb Tage mit Beiträgen zum Workshopthema aus verschiedenen (Teil )Disziplinen und Praxisfeldern an - grob nach vier Themenbereichen strukturiert: "Normierte Sozialisation und Biografie", "Normierte Arbeits- und Lebenswelten", "Ordnungen, Gesetze, Umsetzungen" und "Der normierte Mensch". Die zentrale Fragestellung des Workshops richtete sich dabei auf die unterschiedlichen Beziehungen und Verhältnisse zwischen Normen und Praxis. Die Umsetzung erfolgte auf sehr vielfältige Weise und brachte historische wie aktuelle gesellschaftliche Problembereiche zur Sprache: Normen in Zusammenhang mit der statistischen Erfassung von Häusern (Anton Tantner), mit dem frühen Eisenbahnbetrieb (Günter Dinhobl) oder mit der Durchsetzung von Hygienestandards (Susanne Breuss); Normalitätsvorstellungen als Grundlage geschlechtsspezifisch definierter Krankheitsbilder (Sylvelyn Hähner-Rombach), in der Konstruktion "des Verbrechers" (Peter Becker) oder der gesellschaftlichen Positionierung und Diskussion von Arbeit (Christof Jeggle); Normensysteme als Ebenen der Konfrontation und Auseinandersetzung für Jugendliche: in der DDR (Marc-Dietrich Ohse), als Arbeitslose (Alexander Halpern) oder als unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Wien (Claudia Altendorfer); die Rolle von Normen bei Ethikfragen - am Beispiel pränataler Diagnostik - (Wilhelm Berger), bei der Rechtsdurchsetzung in der universitären Gleichbehandlungspraxis (Elisabeth Holzleithner) oder in der interdisziplinären Verständigung (Marie Glaser / Martin Schmid). Viel Zeit für Diskussion, eine Kleingruppenarbeit und Zwischen-Resümees von Seiten der Organisatorinnen ermöglichten einen als sehr produktiv empfundenen Austausch und unterstützten das Herstellen von Querverbindungen. Die Publikation der Workshop-Beiträge beim Böhlau-Verlag ist in Vorbereitung.