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  Kolloquium "Reflexive Historische Anthropologie"


vom Jänner 2000 bis Dezember 2001 am Arbeitsbereich
Historische Anthropologie, iff Wien
verantwortlich: Gert Dressel, Nikola Langreiter

Reflexive Historische Anthropologie ist ein Unterfangen, mit dem die eigene Wissenschaft - die Historische Anthropologie - als gesellschaftliche Praxis reflektiert wird: quasi eine Historische Anthropologie der Historischen Anthropologie. Die Historisierung und gesellschaftliche Kontextualisierung der theoretischen, methodischen und thematischen Präferenzen gehören ebenso dazu wie eine kritische Analyse aus-gesprochener und unausgesprochener Regeln im Wissenschaftsbetrieb und der Strategien wissenschaftlicher AkteurInnen. Nicht zuletzt ist stets danach zu fragen, wie sich Historische Anthropologie politisch und ethisch verortet und verorten lässt. All dies geschieht in der Hoffnung, historisch-anthropologische Wissenschaftspraxis in ihren Forschungsinhalten und -methoden, soziokulturellen Verfasstheiten und gesellschaftlichen Engagements als einen Prozess zu entwickeln, für den Grundwerte einer demokratischen, pluralistischen und sozialen Gesellschaft nicht nur rhetorisches Beiwerk sind. Eingeladen zum Kolloquium wurden WissenschaftlerInnen, die mehr oder weniger der Historischen Anthropologie nahe stehen wie auch solche, die quasi als "Externe" mit ihren Zugangsweisen der Entwicklung einer Reflexiven Historischen Anthropologie Impulse verleihen können.



ReferentInnen und Themen waren:

Markus Arnold/Marie-Antoinette Glaser und Gert Dressel/Nikola Langreiter (alle Wien): Projektpräsentation "Science as Culture" und "Reflexive Historische Anthropologie

Günter Dinhobl (Wien): Kulturträger Eisenbahn. Querverbindungen und Zugangsweisen

Bernhard Fuchs (Wien): Aus dem Leben gegriffen... Ethnologie als biographische Erfahrung

Oliver Geden (Berlin): Reflexive Männerforschung

Günter Hefler (Wien): Zwischen Autonomie und Ausgrenzung. Zur Arbeit der "IG Externe LektorInnen und Freie WissenschaftlerInnen

Doris Ingrisch/Brigitte Lichtenberger-Fenz (Wien): Im Schnittpunkt von Biographie und Gesellschaft. Handlungschancen und -möglichkeiten von Wissenschafterinnen

Sanja Kalapos (Wien/Zagreb): Region, Identität und Musik

Anelia Kassabova-Dintcheva (Sofia/Wien): Insider - Outsider. Die Herausforderung des Dialogs

Ernst Langtaler (Frankenfels): dorf. macht. geschichte. Erkundungen über reflexive Lokalhistorie

Margareth Lanzinger (Wien): Mikrogeschichte im Dorf versus Lokalhistorie - Konzepte und Selbstverständnis

Werner Lausecker/Herbert Posch (Wien): Vertreibung der jüdischen Studierenden von der Uni Wien 1938

Klara Löffler (Wien): Wenn man sich der Biographie verschreibt - Zur Kritik einer prominenten Forschungsmethode

Albert Müller (Wien): Kybernetik - reflexiv

Wolfgang Müller-Funk (Birmingham/Wien): Der Clerc und seine Kultur. Anmerkungen zur historischen Anthropologie des Intellektuellen

Herta Nöbauer (Wien): Vom Geben und Nehmen. Eine sozialanthropologische Analyse der akademischen Tauscharena

Kristina Popova (Blagoevgrad): "Der Historiker als Taugenichts und der Untaugliche als Historiker". Persönliche Wege der bulgarischen Geschichtswissenschaft

Gerhard Strohmeier (Wien): Pech in der Liebe - Glück in der Wissenschaft? Über das Glück als wissenschaftliche Kategorie

Klaus Taschwer (Wien): Hartes Geld für Soft Sciences. Zur forschungspolitischen Marginalisierung der Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften