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Innen und/oder außen? Orte der Kritik

Matthias Marschik (Wien)

Zwischen Michel Foucaults Diktum, Kritik des Bestehenden sei nur von außerhalb des Diskurses möglich, um der Forderung der Cultural Studies, Sachverhalte könnten nur bei dementsprechender Vertrautheit mit der Materie überhaupt angemessen betrachtet und analysiert werden, eröffnet sich ein weites Feld an Fragen, von welchen Orten aus Kritik überhaupt geleistet werden kann.

Nicht die Thematisierung inhaltlicher Aspekte von Kritik, sondern ihre formale, strukturelle, im weitesten Sinn topografische Ebene soll im Zentrum der Diskussions- und Reflexionsrunde stehen. Nicht die Frage, was Kritik ist oder wie sie geleistet werden kann, soll vordringlich erörtert werden. Auf der Basis und unter Berücksichtigung der Kritikerfahrungen und -praxen der TeilnehmerInnen soll vielmehr gefragt werden: Von welchen Orten aus kann und soll (?) Kritik geäußert werden, von welchen Orten aus wird sie vorzugsweise geäußert? Und andererseits: Von welchen Orten aus wird Kritik am ehesten rezipiert und akzeptiert?

Im Mittelpunkt der Überlegungen sollen also zwei Aspekte von Kritikkultur stehen:

1. Welches sind die – von den KritikerInnen wie von den AdressatInnen/RezipientInnen von Kritik bevorzugten Orte (akademische Welt, Wissenschaft, Sozial- und Kulturwissenschaft, organisatorisch und strukturell verankerte oder gar ‚freie’ Wissenschaft)?

2. Wie sollen/müssen diese Orte der Kritik organisiert sein (bedarf es einer speziellen Macht, eines spezifischen Habitus, eines besonderen Stils, um Kritik adäquat, erfolgreich, akzeptabel und akzeptiert zu äußern)?

Im Vergleich der bevorzugten Orte von Kritikrezeption und Kritikäußerung sollen sich daraus sowohl theoretische Reflexionen entwickeln, als auch praktische Anregungen zu kritischer Arbeit ableiten lassen.